Situative Wartungsunterstützung

Prozessinnovation bei der Dr. Diestel GmbH

Raumlufttechnische Anlagen, die Luftaustausch, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Reinigung von Raumluft regeln, bestehen häufig aus einer Vielzahl technischer Komponenten, die in Industriebetrieben, Laboren oder Verwaltungsgebäuden verbaut sind. Instandhaltungsdienstleistungen sind von hoher Bedeutung für die Funktionsfähigkeit solcher Anlagen und umfassen nicht nur herkömmliche Wartungsarbeiten, sondern auch Qualitätsprüfungen, wie Sicherung eines bestimmten Qualitätsgrades einer Anlage, Dichtsitzprüfungen, Partikelzählungen sowie die Überprüfung von Filtersystemen und Leistungsparametern.

Jede Instandhaltungsdienstleistung erfordert unterschiedliche Arbeitsschritte und jede Anlage besitzt eine individuelle Zusammensetzung und Konfiguration. Aus diesem Grund ist die Vorbereitung auf einen Instandhaltungseinsatz von besonderer Bedeutung, um Versäumnisse in der Vorbereitung (vergessene Werkzeuge, falsche Ersatzteile, fehlende Informationen) zu vermeiden, da diese zu Arbeitsabbruch und unnötigen Fahrten zur Anlage und damit zu erhöhten Kosten führen können.

Die Dr. Diestel GmbH nimmt aktuell eine Verbesserung ihrer Wartungsprozesse vor, bei der eine situative Wartungsunterstützung realisiert werden soll. Im Vergleich zur heutigen Situation sollen dadurch effizientere Prozesse bei gleichzeitiger Flexibilisierung geschaffen werden. Die wichtigsten Merkmale der situativen Wartungsunterstützung sind die Orientierung am Informationsbedarf der Rollen im Wartungsprozess, flexiblere und robustere Prozesse durch Kontext-Basierung und die Integration der Informationsbestände zu den Wartungsobjekten.

Der Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik setzt im Projekt die Methode der Informationsbedarfsanalyse ein, die Prof. Kurt Sandkuhl und sein Team entwickelt haben, und die vielfach industriell erprobt wurde. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Fraunhofer IGD Rostock durchgeführt.