Wissens- und Kontext-basierte Systeme

Wissensbasierte Systeme werden in verschiedenen organisatorischen und technischen Kontexten eingesetzt, um Entscheidungsunterstützung zu leisten, das organisatorische Wissensmanagement zu unterstützen oder Geschäftsregeln zu erfassen und bei deren Umsetzung zu helfen. Die Wissensbasis, die Grundlage solcher Systeme ist, entsteht bei der Wissensmodellierung und dem „Knowledge Engineering“ zur Formalisierung der Wissensbasis. Der Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik hat Erfahrungen sowohl im betrieblichen Wissensmanagement als auch im Knowledge Engineering und der Realisierung wissensbasierter Systeme. Aus Forschungssicht sind hier insbesondere semantische Technologien, Ontologiemuster, Ontologiemetriken und die Nutzung von Ontologien in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu nennen.

Kontext-basierte Systeme berücksichtigen alle relevanten Informationen aus dem Umfeld des Nutzers oder des Anwendungssystems, um Verhalten, Funktionalität oder Bedienoberfläche an diesen Kontext anzupassen. Einige Beispiele für kontext-basierte Lösungen sind e-Learning Systeme, die sich auf den Lernenden einstellen, digitale Services, die sich dynamisch an ihren Deployment-Kontext anpassen, oder Geschäftsmodelle, die sich an Veränderungen in der technisch-/organisatorischen Infrastruktur adaptieren. Wie auch wissens-basierte Systeme, verfügen kontext-basierte Systeme in der Regel über eine Wissensbasis, in der Kontextinformationen erfasst und ausgewertet werden. Aus Forschungssicht stehen am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik insbesondere Methoden zur Modellierung des Kontextes, Lösungen zur situativen Informationsversorgung und Kontexte als Element der Digitalisierung im Fokus.