Am 14. Oktober wird um 10:00 Uhr die Verteidigung der Dissertation von Jack Rittelmeyer zum Thema „Development and Evaluation of a Morphological Box for Artificial Intelligence Solution Integration“ im Konrad-Zuse-Haus stattfinden (Raum 001).
Kurzfassung
Selbst in der Zeit der generativen künstlichen Intelligenz (KI) schlagen etliche Versuche der KI-Integration in Unternehmen immer noch fehl und Unternehmen tun sich damit schwer, KI-Anwendungen erfolgreich in ihre Businesses zu integrieren. Dank des KI-Hypes durch Anwendungen wie OpenAIs ChatGPT oder Microsoft Copilot ist die Anzahl an Unternehmen, die KI nutzen und von ihr profitieren wollen, extrem angestiegen. Allerdings führt das fehlende Wissen über die Komplexität von KI und die Besonderheiten ihrer Integration in Unternehmensprozesse, -strukturen und -anwendungen dazu, dass viele Einführungsprojekte fehlschlagen oder viel teurer werden als ursprünglich geplant. Darüber hinaus haben Gespräche mit Unternehmen sowie eine im Rahmen dieser Arbeit durchgeführte strukturierte Literaturanalyse gezeigt, dass noch kein passendes Artefakt existiert, welches die Aspekte mit dem größten Einfluss auf eine erfolgreiche Einführung von KI in Unternehmen zusammenfasst.
Diese Dissertation nutzt das Design Science Research Paradigma, um ein Artefakt zu entwickeln, welches die verschiedenen Facetten von KI und seiner Integration in Unternehmen zusammenfasst: die morphologische Box für KI-Integration. Das Hauptziel einer morphologischen Box ist es, ein umfangreiches und komplexes Problem in viele kleinere Probleme aufzuteilen, die dann wiederum einfach zu verstehen und zu lösen sind. Der Autor dieser Dissertation argumentiert, dass diese Strategie auch auf das zuvor beschriebene Problem der Einführung von KI in Unternehmen angewandt werden kann, in dem der Themenkomplex der KI-Integration in seine wichtigsten Eigenschaften (”Features”) aufgeteilt wird. Die Box enthält dazu mögliche Ausprägungen (”Values”) für die verschiedenen Eigenschaften. Die morphologische Box wurde durch einen iterativen Prozess entworfen, verbessert und evaluiert. Dieser Prozesse beinhaltete fünf Evaluationsepisoden, darunter Experteninterviews und -diskussionen sowie zwei Umfragen, und die Anwendung der Box in verschiedenen unternehmerischen und wissenschaftlichen Use Cases. Die jeweils unterschiedlichen Use Cases demonstrieren zusätzlich die diversen Anwendungsmöglichkeiten und -potenziale des Artefakts sowie die Vorteile seiner Nutzung. Den Hauptbeitrag dieser Arbeit bildet die ausführlich evaluierte morphologische Box für KI Integration und die Demonstration ihrer Nutzungsmöglichkeiten und -vorteile in Wirtschaft und Wissenschaft.